Deutschland-Ticket bleibt im Klein-Klein hängen

Viele Bundesländer oder Verkehrsverbünde planen unterschiedlichste Preisreduzierungen, Mitnahmemöglichkeiten oder Zielgruppen-Angebote in Ihrem Geltungsbereich auf der Basis des geplanten 49-Euro-Tickets der Bundesregierung. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hatte ein „einfaches, deutschlandweit gültiges, papierloses Ticket“ zum Preis von 49 Euro angekündigt. Auch das rheinland-pfälzische Ministerium für Mobilität erklärt auf Presseanfragen, weitere Ausnahmen zu prüfen.

Dazu erklären der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, Martin Brandl, und der Obmann der CDU-Fraktion im Ausschuss für Klima, Energie und Mobilität, Markus Wolf:

„Die vollmundigen Ankündigungen der Ampel verpuffen schon bevor das neue Angebot überhaupt am Markt ist. Wenn jeder Verkehrsverbund eigene Beförderungsbedingungen auf das Deutschland-Ticket draufsattelt, ist das Angebot alles – außer einfach.“

Am Ende werden ab Mai wieder unterschiedliche Regelungen gelten in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, im VRN andere Preisstaffeln als im KVV, befürchten die Landtagsabgeordneten. Damit sei niemandem gedient.

Markus Wolf: „Die Idee hinter dem Deutschland-Ticket war gut und findet nach wie vor unsere Unterstützung. Aber im Moment sind nicht einmal wichtige Finanzierungsfragen zwischen den Ländern und dem Bund geklärt. Die Verkehrsunternehmen, die die Züge und Busse fahren sollen, müssen befürchten, auf ihren Kosten sitzenzubleiben. Statt hier Klarheit zu schaffen, startet die Ampel schon den nächsten Überbietungswettbewerb an Sonderangeboten.“

Martin Brandl: „Sicher bietet das Deutschland-Ticket auch neue Möglichkeiten, zum Beispiel bei der Schülerbeförderung. Deshalb lassen wir gerade im ganzen Land auf kommunaler Ebene prüfen, ob das Deutschland-Ticket als allgemeines Ticket der Schülerbeförderung benutzt werden kann. Das wäre eine echte Vereinfachung, verglichen mit den vielen neuen Preisschildern, die die Ampel ins Schaufenster stellt.